Mitten im Wald entstand ein kleines Paradies
Freude über die Waldgruppe der Kita Vulkanhalle bei Krufter bürgern, Erzieherinnen und Ortsbürgermeister Walter Kill (2. von rechts), Sabine Wilkes (6. von rechts) und Sarah Klemens (3. von links). Foto: Axel Holz

Waldgruppe der Kita Vulkanhalle Kruft offiziell eingeweiht und gesegnet

Kruft. Der Weg ins Paradies führt zu Fuß 700 Meter durch den Wald zu einer Lichtung. Dort steht, stabil und fest, ein schicker Bauwagen. Er ist das Domizil der neu eröffneten Waldgruppe der Kita Vulkanhalle. Bis zu 20 Krufter Kinder werden hier auf die Wege ihres Lebens vorbereitet: in frischer Luft, umgeben von Natur und angeleitet von engagierten Erzieherinnen.

Am Samstagnachmittag war die offizielle Eröffnung dieser für die Pellenz einzigartigen Einrichtung. Annähernd 100 Eltern, Großeltern, Kinder, Kommunalpolitiker und weitere Gäste schauten sich neugierig um und begannen zu staunen. Hier werden also die Kinder die Natur erleben und schätzen lernen, und zwar zu allen Jahreszeiten. Die Voraussetzung: windelfrei und drei Jahre alt müssen sie sein. Kindergartentage werden zu Erlebnistagen allein schon wegen der sich fast täglich verändernden Bedingungen. Die Erzieherinnen – und die Eltern – erwarten, dass sich die Geschicklichkeit, die Motorik und das soziale Lernen hier besonders gut entwickeln. Farben, Formen, Phantasie: Alles wird auf die vielfältigste Weise entdeckt, sagen die Fachleute.

Die Gemeinde Kruft hat insgesamt 150.000 Euro investiert. Die teuerste Anschaffung war dabei der Bauwagen, der ein kleines Kindergartenzimmer beherbergt. Zudem kostete es, das Gelände herzurichten und die Wege für Einsatzfahrzeuge zu befestigen. Ortsbürgermeister Walter Kill stellte diese Zahlen ins Verhältnis zu den möglichen acht Millionen Euro für einen sechsgruppigen Kindergartenneubau. Da sei die Waldgruppe geradezu ein Schnäppchen, meinte er. Die Vorlaufzeit bis zur Eröffnung betrug etwa zwei Jahre. Die neuen Kita-Plätze seien aus der Not heraus entstanden, weil schnell und günstig zusätzliche Plätze gebraucht wurden.

Zur Feier des Tages kamen eine Reihe von Ehrengästen zum Waldgruppen-Platz. Genannt seien der noch amtierende Vebandsbürgermeister Klaus Bell, sein Nachfolger Sebastian Busch, Landtagsabgeordnete Anette Moesta, Grundschulleiterin Petra Spies, ferner Ortsgemeinderatsmitglieder, die Mitarbeiter der Verwaltung, Waldarbeiter, Vertreter des Forstreviers Kruft, die viel gelobte Unterstützerin des Vorhabens Jutta Unger, zudem die Leiterin der Kita Vulkanhalle Sabine Wilkes, die Leiterin der Waldgruppe Sarah Klemens sowie die Erzieherinnen Lea Degen, Katrin Wagner und Silvia Jungbluth. Die nicht anwesenden Vertreter des Bauhofes wurden ebenfalls gelobt. Die Initiatorin und Ideengeberin Sarah Klemens erhielt besonders viel Applaus von den Anwesenden. Ein prägender Teil der Eröffnung war die Einsegnung der Einrichtung durch Pfarrer Norbert Missong. Er erinnerte unter anderem an die Bibelworte: Jesus sagt, Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, kommt ihr nicht ins Himmelreich.

Im Anschluss an den kurzen offiziellen Teil der Eröffnung nutzten die Gäste die Zeit, um sich bei kühlen Getränken mit dem „Projekt Waldgruppe“ vertraut zu machen und darüber nachzusinnen, ob sie einst nicht selber gern eine solche Kindergartenzeit hätten erleben wollen. Wer sich auf den Weg macht, um einen Blick auf das Gelände zu werfen, sollte am besten Wanderschuhe tragen. Mit dem Auto gelangen Besucher zuvor zum Parkplatz Krufter Waldsee (er ist im Navigationssystem zu finden). Von der Schranke – sie ist der Treff- und Übergabepunkt für die Kinder – geht es die besagten 700 Meter leicht bergan durch den Wald, bis zur rundum eingezäunten etwa 5000 Quadratmeter großen Lichtung samt Bauwagen. 

(Text: Axel Holz)